Schweden ist ein Land voller natürlicher Schönheit, geprägt von dichten Wäldern, klaren Seen und einer beeindruckenden Küstenlinie. Da meine geplante Fotoreise in diesem Jahr nicht zustande gekommen ist und unser Dänemark Urlaub um eine Woche durch Krankheit verkürzt wurde, standen mir drei Wochen zur Verfügung um eine Reise mit Cookie zu unternehmen. Nach kurzer Überlegung habe ich mich dann für Schweden entschieden. Abgesehen von Städtetrips war ich noch nie in Schweden gewesen, aber ich hatte mir vorgenommen, hier wunderschöne Herbstfotos zu machen.
Die Planung im Vorfeld fiel wieder recht knapp aus. Mögliche Fährverbindungen gesucht, die günstigsten ausgewählt und gebucht. Dann für die erste Nacht noch einen Stellplatz auf dem Campingplatz Trelleborg Strand reserviert, denn die Fähre landet erst am späten Nachmittag an, da wollte ich nicht noch auf Stellplatzsuche gehen. Letzteres entpuppte sich als gute Entscheidung, doch dazu später mehr. Mehr an Planung und Vorbereitung treffe ich nicht.
Fähren
Ich habe mich für die Fährbuchung auf den Strecken Rostock – Trelleborg und Göteborg – Kiel entschieden. Beide Tarife erschienen mir angemessen, sodass ich keine weiteren Vergleiche anstellte oder die Preise auf den schwedischen Seiten überprüfte. Ich hatte erfahren, dass es oft größere Preisunterschiede geben soll und man auf den lokalen Seiten bei er Buchung sparen kann.
Für Cookie und Cookiedoo (so taufte Nicole meinen Duster) sowie mich eingeschlossen, habe ich 147,55 € für die Strecke Rostock – Trelleborg bezahlt. Dadurch, dass TT-Line das Fährschiff gewechselt hat, wurde aus dem ursprünglich von mir gebuchten Pullmann-Sessel und der Fika (Kaffee und etwas Süßes), ohne Aufpreis eine 2 Bett Kabine mit Meerblick, sowie ein vollständiges Abendessen.
Göteborg – Kiel mit der Stena Line, war natürlich teurer. Hier dauert die Überfahrt auch wesentlich länger. Hier habe ich 342,40 € für die 2 Bett Kabine mit Meerblick bezahlt. Wohlgemerkt beide Tarife konnte ich flexibel umbuchen falls dies notwendig werden würde. Dieser Möglichkeit geschuldet zahlt man einen kleinen Aufpreis. Dieser Aufpreis ist aber weitaus günstiger, als eine kostenpflichte Umbuchung, falls überhaupt im Tarif möglich.

Points of my Interest
Bei der Routenplanung selbst habe ich mich ganz grob auf Nationalparks beschränkt und der Vildmarksvägen. Die Vildmarksvägen – auf Deutsch „Wildnisstraße“ – ist eine spektakuläre Panoramastraße im Norden Schwedens, die sich über rund 500 Kilometer durch die unberührte Natur von Jämtland und Lappland schlängelt. Sie gilt als die höchstgelegene asphaltierte Straße Schwedens, mit einem Höhepunkt auf dem Stekenjokk-Plateau bei etwa 876 Metern über dem Meeresspiegel. Das Stekenjokk-Plateau sollte dann auch mein Umkehrpunkt für meine Reise sein.
Wobei ich ursprünglich den Abisko Nationalpark als Umkehrpunkt angedacht hatte, aber letztendlich entschied ich, dass er zu weit im Norden liegt und drei Wochen dafür zu knapp bemessen wären. Allerdings hatte ich dadurch Befürchtungen, ob ich genug Natur zu sehen bekomme, denn auf der MyMaps-Karte sieht es so aus, als würde es auch in Schweden kaum unberührte Natur geben. Zumindest gibt es überall Häuser und Straßen, also in Süd- und Mittelschweden, auch wenn dazwischen größere Lücken sind als bei uns hier. Im Verlauf der Rundreise wurde ich eines Besseren belehrt.
Quellen für Ziele
Bei der Suche nach Zielen, schaue ich sehr gerne auf Locationscout nach. Ein Community-Portal von und für Fotografen. Wenn hier fotografiert wird, ist die Location meist auch ein Besuch wert. Dann kam noch klassisch die Nationalpark-Seite von Schweden zum Einsatz und für die Planung meiner Wanderungen Outdooractive (Affiliate-Link). Für die Campingplatz oder Stellplatzsuche benutze ich gerne die Camping-app.eu.
Alle Ziele, die ich als besuchenswert erachte, trage ich dann in eine MyMap ein, ein Service von Google. Am Ende habe ich eine Karte mit allen potenziellen Zielen. Alle interessanten Orte werden noch grob kategoriesiert, auf unterschiedliche Ebenen gelegt und fast von alleine entsteht so (m)eine Route. Nichts muss alles kann.

Anreise
Ich fahre früh in der Nacht, irgendwann zwischen Zwei und Drei Uhr los, um punktlich am Fährterminal zu sein, es ist für Cookie die erste große Fähre, nachem wir in Dänemark einen kleinen Vorgeschmack hatten. Ich komme gut duch und mache, neben ein zwei Biopausen, nur einen kurzweiligen Stopp entlang der Autobahn. Die Sonne ist gerade aufgegangen und ich mache ein erstes Foto über die Felder hinweg, die man vom Rastplatz aus sehen kann. So darf es gerne weitergehen.

Ich erreiche Rostock ohne Stau und mehr als pünktlich und geplant. Bis das Boarding beginnt kann ich mich noch ein wenig erholen und am Fährterminal frühstücken.
Überfahrt
Die Überfahrt selbst beginnt leider verspätet. Das Boarding fängt irgendwie später als ausgewiesen an und gefühlt scheint alles länger als geplant zu dauern. Doch was weiß ich schon. Nachdem es dann gut eine Stunde später los ging, setzt bereits nach kurzer Zeit auf See, die Dämmerung ein. Aber die See ist und bleibt ruhig. Bis auf die Verspätung ist alles in bester Ordnung.
Der Service an Board geht in Ordnung, aber es gibt strikte Zeiten einzuhalten, da ansonsten alle Einrichtungen abgeschlossen und nicht bewirtschaftet sind. Möchte man also das Abendessen in Anspruch nehmen, sollte man darauf achten die kurzen Zeitabschnitte nicht zu verpassen. Was mir beinahe passiert wäre, denn meine Neugier auf dem Sonnendeck, die Erkundung des Fährschiffs und meiner Kabine, hätten mich beinahe hungern lassen.

Ich genieße jedoch die Überfahrt und kann mich gut von der längeren Fahrt von Aachen nach Rostock erholen, ich bin gespannt wie Schweden mich empfangen wird.

Es ist bereits dunkel als wir in Trelleborg ankommen. Bis ich die Fähre mit Cookie verlassen kann ist es schon 20:30 Uhr. Der Stellplatz Trelleborg Strand ist nicht weit entfernt und ich brauche nur wenige Minuten bis dorthin, doch es ist klar, ich fahre bestimmt vor eine verschlossene Schranke und die Rezeption wird auch nicht mehr besetzt sein.

Auf meiner Buchungsbestätigung ist ein fester Platz reserviert und ich habe unser Kennzeichen angegeben. So hoffte ich, dass evtl. die Bestätigungsnummer oder das Kennzeichen der Schlüssel zum Öffnen der Schranke sein wird, doch leider bleibt sie zu. Im Fenster der Rezeption entdecke ich dann einen Zettel mit einer Notfallnummer.
Ein kurzer Anruf, ich bekomme einen Code zum Öffnen der Schranke, nach dem ich meine Buchung und den Grund der Verspätung genannt hatte. Alles „Weitere“ dann morgen und eine „Gute Nacht“ so die Stimme des Herrn am anderen Ende der Leitung.

Glücklicherweise hatte ich die erste Nacht vorab gebucht und das Abendessen auf der Fähre nicht verpasst. Sonst hätte ich noch weiter fahren, einen Stellpaltz suchen und was kochen müssen. Ohne Cookie vom Haken zu lassen falle ich gegen 21:30 Uhr mit meinem Schlafsack um, das war ein langer Tag. Aber, ich bin in Schweden. Natürlich geschieht das alles erst, nachdem ich zu Hause Rückmeldung gegeben habe – „Alles Gut!“, und ich schlafe beseelt ein.
Weiter geht es morgen zum Store Mosse Nationalpark. Wenn du mehr Fotos aus Schweden sehen möchtest, besuche gerne auf Foto.Yogie mein Schweden Album.