Der Store Mosse Nationalpark ist mein erstes Ziel in Schweden, dass ich nach einer erholsamen ersten Nacht anfahre. Der Morgen begrüßt mich allerdings zunächst recht neblig. Die Sanitäranlagen auf dem Campingplatz Trelleborg Strand sind sehr sauber und ich genieße eine herrliche Dusche. Ich fühle mich frisch und munter. Während eines kleinen Frühstück und Kaffee suche ich mir zwei Stellplatzmöglichkeiten für die kommende Nacht und fahre danach los.

Store Mosse Nationalpark
Willkommen im Reich der Moore und der stillen Wunder Schwedens
Südlich von Värnamo, mitten im Herzen Smålands, liegt eine Landschaft, wie sie in Schweden kaum ein zweites Mal zu finden ist: der Store Mosse Nationalpark. Mit über 7.700 Hektar Fläche ist er das größte zusammenhängende Hochmoorgebiet Südschwedens – ein Ort voller mystischer Weite, seltenen Tieren und einer fast archaisch anmutenden Ruhe. Schon beim ersten Schritt auf die federnden Bohlenwege spürt man: Hier regiert die Natur.

Geschichte mit Herz und Vision
Die Idee, dieses besondere Gebiet zu schützen, reicht weit zurück. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts erkannte der schwedische Naturfotograf Edvard Wibeck die ökologische Bedeutung der Moore und Vogelseen rund um Kävsjön. Es brauchte jedoch Jahrzehnte, bis sich der Gedanke durchsetzte: Erst 1982 wurde Store Mosse offiziell zum Nationalpark erklärt, basierend auf einem bereits bestehenden Naturreservat rund um den Vogelsee. Heute trägt der Park stolz das Europäische Diplom für geschützte Gebiete – ein Zeichen für seinen außergewöhnlichen ökologischen Wert.

Wandern auf den Wegen der Wildnis
Wer Store Mosse besucht, erlebt keine langweiligen Spaziergänge, sondern Abenteuer auf leisen Sohlen. Das Wanderwegenetz umfasst rund 40 Kilometer und bietet für jeden Geschmack die passende Tour. Ob man den rund 14 Kilometer langen Kävsjön umrundet und dabei Ausschau nach Kranichen und Seeadlern hält, mit der Familie den kinderfreundlichen Skogstrollens stig erkundet oder auf der Insel Lövö eine fast meditative Wanderung zwischen Birken und Moorblüten unternimmt – die Natur ist allgegenwärtig. Besonders charmant: Einige Wege sind rollstuhlgerecht und barrierefrei – Naturerleben kennt hier keine Grenzen.

Ein Moor – tausend Geschichten
Was Store Mosse besonders macht, ist nicht nur seine Größe, sondern seine Seele. Die Moore wachsen hier seit über 8.000 Jahren und beherbergen eine faszinierende Artenvielfalt. Mehr als 100 Brutvogelarten, darunter Singschwäne, Fischadler und sogar Seeadler, leben im Schutz der Sümpfe und Wälder. Im Winter lädt das Moor zu ungewohnten Schneeschuhwanderungen ein – im Sommer! Ja, dank spezieller Ausrüstung kannst du auch ohne Schnee durch die feuchten Niederungen stapfen und dich wie ein Entdecker der Eiszeit fühlen.

Wer tiefer eintauchen möchte, sollte dem Naturum einen Besuch abstatten. Das moderne Besucherzentrum bietet spannende Einblicke in die Geologie, Flora und Fauna des Parks – und einen herrlichen Blick auf den See Kävsjön.

Ein Ort, der nachhallt
Im Store Mosse Nationalpark zählt nicht das Tempo, sondern die Verbindung zur Natur. Zwischen Wasserschwaden, Vogelrufen und dem endlosen Himmel über dem Moor verliert man das Zeitgefühl – und findet etwas ganz anderes: innere Ruhe.
Zusammenfassung zum Store Mosse Nationalpark erstellt mit Hilfe von CoPilot.
Kostenlos Parken
Die Parkplätze direkt am Naturum des Store Mosse Nationalpark sind beschildert und nach Fahrzeugkategorien eingeordnet. Es gibt Parkplätze für PKW, also Klasse 1, darunter ein Schild „Keine Wohnmobile“. Dann gibt es Plätze die mit einem Wohnmobil gekennzeichnet sind und dem Zusatz „Alle Tage von 06-00 Uhr“. Alle Parkplätze sind kostenfrei nutzbar.
Was macht man nun mit einem PKW und einem Kofferanhänger? Die PKW-Parkplätze sind alle belegt, die Parkplätze bei den Wohnmobilen sind zu 80% frei. Also stelle ich Cookie auf einen der Wohnmobilplätze und kopple ab, Cookiedoo stelle ich gleich daneben. Ich wollte damit einfach nur demonstrieren, dass ich den Anhänger hier nicht einfach zurückgelassen habe, sondern dass die zwei zusammen gehören.
Kostenpflichtiges Parken
Nach der Kävsjön Rund Wanderung komme ich zurück und von weitem sehe ich schon einen dicken gelben Zettel an der Windschutzscheibe. Freundliche 500 SEK (ca. 45€) muss ich für das Abstellen eines Fahrzeugs auf einer für diesen Fahrzeugtyp nicht zugelassenen Fläche bezahlen – so der Grund auf dem Ticket. Das Ticket ist zudem mit einem Datum und Urzeitstempel versehen. Die Urzeit ist datiert gerade mal 2 Minuten nach dem ich das Auto verlassen und die Wanderung begonnen habe.
Fakt ist also, da ich nicht gerade mal in zwei Minuten Cookie abhängen und das Auto daneben abgestellen kann, dass die nette schwedische Person von Smart Parkering, den Parkvorgang beobachtet haben muss. Ich habe ja auch noch etwas Zeit gebraucht, um meinen Fotorucksack zu packen und die Schuhe zu wechseln. Anstatt nun mal rüber zu kommen und mich darauf hinzuweisen, dass dies so nicht gewünscht und in Ordnung ist, wird lieber das Ticket geschrieben – nur so kann man Geld machen.
Selbst ein Protest im Nachgang bleibt erfolglos und ich muss leider bezahlen. Umso ärgerlicher ist es, dass ich nachdem ich wegfahre, an einem weiteren Parkplatz vorbeifahre, an dem keine Fahrzeugtypen-Schilder vorhanden sind. Hätte ich gewusst wie Streng das Parken hier im Store Mosse Nationalpark am Naturum überwacht wird, wäre ich wahrscheinlich hierauf ausgewichen und hätte vermutlich wirklich kostenlos geparkt. Alternativ hätte ich versuchen können Cookiedoo auf den PKW Parkplatz zu stellen und nur Cookie hier auf den Wohnmobilplätzen stehen zu lassen. Sei’s drum, ich bin gewarnt und werde in Zukunft anders handeln.

Stellplatz Hillerstorp
Ganz in der Nähe zum Naturum des Store Mosse Nationalpark liegt der Ort Hillerstorp. Laut der Camping-app gibt es hier einen kostenlosen Stellplatz für Wohnmobile und Gespanne. Dies ist meine erste Option weil kostenlos und direkt in der Nähe. Eine Alternative ist ein Campingplatz in der weiteren Umgebung.
Ich ergattere den letzen freien Platz, das Glück hat mich wieder. Die Toiletten des Stellplatzes sind von April bis Oktober zwischen 5 und 22 Uhr geöffnet. Frischwasser und Toilettenentleerung sind gratis. Es ist ein Spielplatz vorhanden und der kleine Park lädt zum Beinevertreten ein.
Dank der bei mir verbauten AGM Batterien, kann ich mit Cookie auch zwei bis drei Tage mal „off-grid“ stehen und habe trotzdem ausreichend Strom für Licht und zum Laden von Akkus. Meine Boxio-Trockentrenntoilette (Affiliate-Link) steht für das menschliche Bio-Bedürfnis außerhalb der Toilettenzeiten zur Verfügung.

Ich genieße den Abend und koche mir eine Kleinigkeit zum Abendessen. Nebenbei plane ich meinen nächsten Stopp. Es soll nach Tivedstorp gehen, das unmittelbar an den Tivedens Nationalpark angrenzt. Hier werde ich zwei Nächte verbringen, inkl. Strom wird es mich genausoviel kosten wie das Parkticket heute.
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