Schweden Rundreise – der Heimweg via Göteborg

Der letzte Tag in Schweden führt mich nicht nur stupide nach Göteborg. Ich mache einen Abstecher nur für ein Foto. Natürlich auch um die Zeit bis zur Fährabfahrt zu versüßen. Ich hänge vorher noch meine Wanderschuhe an den Nagel. Sie haben ausgedient und frische Sohlen stehen bereits bereit. Bevor es losgeht, muss ich allerdings erstmal Eiskratzen.

Guten Morgen

Die Sonne geht gleich auf und ich habe Cookie bereits abfahrtauglich gemacht und innen alles verzurrt. Die kommende Nacht verbringe ich in einer Koje auf der Fähre von Göteborg in Richtung Kiel. Ich habe genug Zeit eingeplant, um noch einen Abstecher zu machen.

Vita Sandars Camping
Guten Morgen, die Sonne geht auf und ich möchte heute zeitig los.

Frostig war es die Nacht und so muss ich noch einmal die Scheiben frei machen, bevor ich losfahren kann. Zumindest verspricht der Tags auch heute wieder trocken zu bleiben. Die Sonne begrüßt uns und verspricht einen schönen letzten Tag.

Vita Sandars Camping AB
Am Morgen ist es wieder empfindlich kalt, heute geht es nach Göteborg zur Fähre nach Kiel.

Gute Dienste geleistet

Meine Wanderschuhe bleiben in Schweden, ich hänge sie an den Nagel. Ich meine über den Zaun. Letztendlich aber landen sie im Abfallcontainer gleich hinter dem Zaun. Rückblickend habe ich eine großartige Zeit mit ihnen verbracht.

Über Stock und Stein, über Wurzeln und Berge, diese hinauf und wieder hinunter. Durch Bäche und Flüsse gewatet und in machen Morast getreten. Eine schöne Zeit. Unvergessliche Ausblicke und atemberaubende Natur konnte ich genießen, am Ende sogar das Polarlicht sehen. Adieu ihr Treter es war schön mit euch, ihr habt gute Dienste geleistet.

Vita Sandars Camping AB
Ich hänge meine Wanderschuhe an den Haken, die Sohlen sind glatt und haben kaummehr Profil.

Man muss eS’mögen

Ich denke dieses Wortspiel haben bereits andere vor mir genutzt. Smögen bietet es zumindest hier im deutschen Sprachraum einfach an.

Smögen
Bevor ich allerdings nach Göteborg fahre, wollte ich mir noch die bunten Häuschen in Smögen anschauen.

Smögen ist eine der charmantesten Küstenperlen Schwedens – und ein Ort, der maritime Romantik mit lebendigem Sommerflair verbindet. Smögen zählt in etwa 1300 Einwohner und die kleine Insel liegt in der historischen Provinz Bohuslän an der Westküste und ist über die imposante Smögenbron mit dem Festland und dem Ort Kungshamn verbunden.

Herzstück Smögens ist die berühmte Smögenbryggan – ein fast ein Kilometer langer Holzsteg, der sich entlang der Granitfelsen am Hafen schlängelt. Hier reihen sich bunte Fischerhäuschen, Boutiquen, Cafés und Restaurants aneinander, während im Sommer hunderte Segel- und Motorboote im Hafen liegen. Die Atmosphäre erinnert an Saint-Tropez – nicht umsonst wird Smögen oft als „Saint-Tropez des Nordens“ bezeichnet.

Smögen
Man muss es einfach Smögen.

Historisch war Smögen ein bedeutender Fischereistandort – besonders bekannt für die Smögenräkor, frische Garnelen aus dem Skagerrak. Heute lebt der Ort vom Tourismus, der Fischerei und dem Charme seiner traditionellen Architektur.

Ich beschränke mich auf die am Ende der Smögenbryggan liegenden bunten Häuser, das bisher schöne Wetter, bzw. der schöne stahlblaue Himmel von heute Morgen ist hier nicht mehr zu haben. Ich mache noch ein paar Aufnahmen und dann geht es schlussendlich nach Göteborg.

Göteborg

In Göteborg sollen die Parkmöglichkeiten nicht so toll sein und eine gewisse Kriminalität scheint dort zu herrschen. Ich kann das weder dementieren noch bestätigen. Ich mag größere Städte nicht sonderlich und das kleine Smögen war mir bereits „Großstadt“ genug.

Fähranleger der Stena Line
Hier von Göteborg geht es mit der Fähre nach Kiel.

Das große Fährschiff im Hintergrund ist die Stena Germanica. Sie ist über 240 Meter lang und nimmt rund 1.200 Passagiere mit (495 Kabinen). Damit würde sie also fast ganz Smögen mitnehmen können. An Bord gibt’s ein Buffet, ein À-la-carte-Restaurant und ein großes Sonnendeck.

Hotel für die Nacht
Die Stena Germanica ist ein beeindruckendes RoPax-Fährschiff der Reederei Stena Line, das regelmäßig die Route Kiel–Göteborg bedient.

Auch Autos und Wohnmobile können mitreisen (ca. 300). Ursprünglich lief sie als Stena Hollandica vom Stapel, später baute man sie in Bremerhaven um und verlängerte das Schiff deutlich. Heute gehört sie zu den größten ihrer Art in Europa. Bezahlt wird an Bord nur mit Karte – Bargeld bleibt draußen.

Auf nach Kiel

Noch in Göteborg am Fährhafen gibt es ein Straßenschild, damit man sich ja nicht verfährt. Das Foto ist nur einen Schwenk nach rechts von der Stena Germanica gemacht.

Kiel
Noch in Göteborg gibt es den Wegweiser nach Kiel.

Die Stena Germanica verfügt über rund 3.800 bis 3.900 Lademeter für die rollende Fracht. Sie hat eine Länge von 241,26 Metern ist 28,7 Meter breit. Beladen hast sie einen maximalen Tiefgang von 6,3 Metern. Ihre Geschwindigkeit beträgt bis zu 21 Knoten (ca. 39 km/h). Da die Stena Germanica über 11 Decks verfügt, kann man die Gesamthöhe auf etwa 40 bis 45 Meter schätzen – je nachdem, ob man bis zur obersten Antenne oder nur bis zum obersten Deck misst

Gruß an Kiel
In Göteborg auf der Fähre geht es die Nacht über bis nach Kiel

Zurück in Deutschland

Die Stena Germanica legt pünktlicher als es die Deutsche Bundesbahn je schaffen kann am Schwedenkai in Kiel an. Es liegen drei wundervolle Wochen und eine angenehme Nacht an Bord hinter mir. Ich bin frisch rasiert und geduscht. Naja, das war zumindest noch so, kurz nach dem Ablegen in Göteborg. Damit ich länger liegen bleiben konnte. Es liegt ja noch eine Strecke vor mir, die ich zu bewältigen habe.

In Deutschland zurück darf ich mit Cookie anstatt der in Schweden erlaubten maximalen 80 km/h wieder 100 km/h fahren, dort wo erlaubt versteht sich.

Hallo Kiel
Pünktlich legt die Fähre in Kiel an, ein letztes Foto aus der Kajüte und es geht zum Parkdeck.
Schwedenkai
Ich bin zurück in Deutschland.

Braaker Mühle

Die Braaker Mühle in Siek ist eine charmante Bäckerei mit Café, bekannt für ehrliches Handwerk, regionale Zutaten und wunderbar frisches Brot ohne Schnickschnack. Man bekommst dort vom Franzbrötchen bis zum kräftigen Sauerteig alles, was das Frühstücksherz höherschlagen lässt – und das in angenehm entspannter Atmosphäre.

Hier treffe ich Dortje, die ich ja in Sveg an der Tankstelle kennengelernt habe. Sie wohnt ganz in der Nähe bzw. steht zur Zeit ganz in der Nähe mit Wilki. Die Braaker Mühle ist mehr als gut besucht, doch wir finden ein Plätzchen (eine Sitzgelegenheit) und ein leckeres Frühstück.

Es war schön sie zu treffen und zu plaudern. Die letzten drei Wochen alleine mit Cookie unterwegs ging es eher recht wortkarg daher. Es ging über Skandinavien und das Reisen mit einem Wohnwagen im allgemeinen. Wir kommen auf die Idee eine Gruppe über das Rund-Reisen im Gespann auf Facebook zu eröffnen. Während wir so plaudern wird es bereits Mittag.

Frühstück
Frühstück, nicht bei Tiffanies, aber mit Dortje, das Foto hätten wie schon in Sveg machen sollen.

Gegen halb Eins machen wir ein Erinnerungsfoto, was wir bereits in Sveg hätten machen sollen. Wir verabschieden uns und bleiben bei unserem Vorhaben mit der Gruppe und in Kontakt zu bleiben.

Hamburg – Aachen

Auf meinem weiteren Weg führt mich dann mein Navi tatsächlich nach Hamburg rein. Der Elbtunnel ist mal wieder dicht und ich fahre mit Cookie eine zu lange Zeit mitten im Stadtverkehr Stoßstange an Stoßstange. Dabei liegen doch noch mehr als 480 Kilometer vor mir. Jetzt, wo ich nicht mehr in Schweden bin, möchte ich einfach nur nach Hause.

Ein Wilki
Es ist zwar nicht der Wilki aber immerhin. Stau in, um und durch Hamburg durch.

Dann kurz vor 20 Uhr bin ich endlich, gut und sicher zu Hause angekommen. Ein Blick auf Cookiedoo’s Kilometerstand zeigt für die Tour 5180 Kilometer an. Eine Rundreise die dort begann und endet wo ich nun wieder stehe, vor meiner Haustüre.

Endlich kann ich meine Schätze zu Hause wieder in den Armen halten. Das nächste größere Abenteuer wird wahrscheinlich Norwegen sein. Doch jetzt heißt es erstmal – Gute Nacht und bis zum nächsten Mal. Oder wie man in Schweden sagen würde „hej då“ (auf Wiedersehen) oder „vi ses“ – das heißt „Wir sehen uns“. 🇸🇪👋

5181 km
Drei Wochen nach Reisebeginn hat der Tacho gute 5181 km mehr auf der Welle. Schön wars, trotz teilweise wiedrigem Wetter. Ich glaube ich sollte mal Tanken fahren.

Wenn du mehr Fotos aus Schweden sehen möchtest, besuche gerne auf Foto.Yogie mein Schweden Album. Du möchtest gerne die anderen Beiträge zur Schwedenrundreise lesen, dann springe doch hier zum ersten Beitrag der Reihe.

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