Sitzbänke, der erste große Umbau

Heute gibt es einen kleinen Bericht zum Thema Sitzbänke und dem eigentlichen Nachteil, wenn man nicht selbst den Innenausbau vornimmt. In den vorherigen Beiträgen erwähnte ich ja, dass es leidiges Thema mit den Sitzbänken gab. Ich bin zwar nur einmal mit Cookie unterwegs gewesen, doch war die Ausfahrt in Bezug auf Erkenntnisse sammeln Gold wert. Heute geht es noch einmal um die Sitzbänke und die Lösung des Problems.

Sitzbänke

Ich fasse hier noch einmal das aktuelle Problem zusammen. Die Sitzbänke sind neben ihrer eigentlichen Funktion, darauf sitzen zu können noch Bestandteil des Bettes und nicht zuletzt Stauraum für alles, was man so im Kofferanhänger benötigt und unterbringen möchte. Sei es nun Werkzeug, Campingausrüstung oder Kleidung und persönliche Gegenstände. Gerade bei Cookie, einem Tiny-Camper ist jeder Platz willkommen. Vom Werk aus ist der Aufbau der Sitzbänke einfach gehalten. Zwei große Truhen, eine links, die Zweite rechts, jede hat zwei Deckel, um von oben an den Stauraum zu kommen. Dann gibt es jeweils zwei lange durchgehende Polster. Ein breiteres für die Sitzfläche und ein etwas schmaleres, als Rückenpolster.

Alle vier Polster bilden zudem eine große Liegefläche von ca. 150cm Breite und 190cm Länge. Hierfür dient der große Tisch, sowie zwei extra Einlagebretter als Bettunterbau. Tisch und Bretter legt man hierfür zwischen die beiden Sitzbänke. Ist Cookie also im Bett-Modus, dann kann man leicht ein Teilpolster wegklappen und kommt über die Deckel immer noch bequem an den Stauraum.

Bett-Modus, der Tisch, nebst zwei Einlagebrettern dienen dem Bett-Gestell.
Bett-Modus, der Tisch, nebst zwei Einlagebrettern dienen dem Bett-Gestell.

Tisch

Der Tisch ist 124cm breit, hat eine Tiefe von 60cm und wiegt samt Tischgestell 12,6kg. Die beiden Tischbeine lassen sich einklappen, sind sehr massiv und bieten dem Tisch auch im Außenbereich sehr gute Stabilität. Allerdings ist er dank seiner Größe recht unhandlich, insbesondere, wenn man den Umbau zwischen Bett- und Wohn-Modus allein vornimmt. Auf der anderen Seite, selbst wenn man zu zweit ist, ist der Raum, um den Umbau vorzunehmen so begrenzt das eine zweite Person mehr im Weg als hilfreich ist. Somit ist der Tisch ein weiteres Thema, das mir nicht so richtig gefällt.

Problem

Zurück zum Hauptproblem, der Zugang zum Stauraum der Sitzbänke erfolgt wie gesagt nur über die Deckel, die unter den Polstern liegen und womöglich hat man die Sitzflächen noch als Ablage für anderes gerade im Gebrauch. Um also an das Innere der Sitzbänke zu kommen, muss man alles, was sich darauf befindet wegnehmen. Da man kaum Platz hat, legt man alles entweder auf die gegenüberliegende Sitzbank, hierfür muss man alles über den Tisch heben. Ist der Tisch frei, dann kann man natürlich auch alles darauf platzieren. Hat man sich Zugang verschaffen und stellt bei der Durchsicht fest, dass das Gesuchte nicht im Stauraum zu finden ist, dann heißt es alles, was auf der anderen Sitzbank liegt auf die andere Seite zu kramen.

Ein großer schwerer Tisch und zwei Sitzbänke
Ein großer schwerer Tisch und zwei Sitzbänke

Gerne passiert es, dass man nicht alles Benötigte herausnimmt, nach kurzer Zeit etwas anderes braucht was im Stauraum liegt oder das Gesucht doch auf der anderen Seite zu finden war, man nur nicht gut genug geschaut hat. Kurzum, man sucht und kramt sich den Wolf ab. Dabei muss man auch ständig am Tisch vorbei hangeln, der dank seines Gestells nur wenige Zentimeter von einer zur anderen Sitzbank gerutscht werden kann. Meist führt aber kein Weg daran vorbei, insbesondere wenn das Gesuchte am anderen Ende der Sitzbank verstaut ist.

Vorteil Selbstausbau

Baut man seinen Kofferanhänger selbst aus und plant entsprechend clever, erspart man sich solche Fallstricke und Probleme. Es gilt abzuwägen, die Einfachheit und Umsetzung der Lösung, die Praktikabilität im alltäglichen Gebrauch und die Flexibilität der Lösung. Sprich, es geht darum, die für sich optimale Lösung zu finden. Das ist das Gute an Facebook-Gruppen, Camper-Blogs und Disskussions-Foren, sie sind ein Quell an Schwarmwissen und oft außerordentlich guten Ideen. Man muss oft also gar nicht selbst so schlau sein ein wenig Recherche, Ideensammeln und Abgucken hilft immens.

Lösung des Problems

Nun zur Lösung meines Problems. Zuallererst fliegt der Tisch raus, zu groß und unhandlich. Ersatz wird eine 80cm x 60cm Tischplatte, die mit einem Schwenk-Tischgestell und Zusatzarm, an einer Stirnseite der Sitzbänke befestigt wird. Der Zusatzarm bietet einen erweiterten Spielraum zur Ausrichtung und als Verlängerung um bequem zu zweit am Tisch sitzen zu können. Extraeinlagebretter werden notwendig, da der Tisch nun kleiner ist und die Fläche für den Bett-Modus fehlt. Dabei werde ich gleich weitere Einlagebretter anfertigen um den Tisch auch im Bett-Modus nutzen können. Damit steht mir zwar im Moment für den Außenbereich kein Tisch mehr zur Verfügung, aber hierfür haben wir noch unseren regulären Klapptisch mit Hockern. (Affiliate Links)

Umbau Sitzbänke

Die Einlagebretter lege ich einfach unter die Sitzpolster also auf die Deckel des Stauraumzugangs. Und wie komme ich nun an den Inhalt? Zur kompletten Lösung gehört auch der Umbau der Sitzbänke, um das lästige Polster und Gegenstände kram von einer zur anderen Seite zu unterbinden. Die Sitzbänke erhalten Push-To-Open Schubladen, die dann herausfahren und die Euroboxen freigeben. Während Cookie sich also im Wohn-Modus befindet, kommt man so an alle Stauräume heran. Für den Bett-Modus kommen die Einlagebretter ja zum Einsatz und so sind die Klappen wieder frei.

Zusatz – Aussparung im Einlagebrett

Bei den Einlagebrettern wird eines noch eine Aussparung erhalten, damit man problemlos von innen an das Schloss der Heckklappe kommt. Denn bislang waren die Einlagebretter ohne eine solche Aussparung, so dass man das hintere Brett anheben und verschieben musste, um ans Heckschloss zu kommen. So lässt sich dann die Heckklappe im Bett-Modus öffnen, schließen und verriegeln.

Tischlerei meines Vertrauens

Da mir der Platz und das notwendige Werkzeug für einen so großen Umbau fehlt, habe ich diesen bei einer Tischlerei in Auftrag gegeben. Da der Umbau recht schnell von statten ging und ich Cookie aus seiner Lagerhalle holen und dorthin wieder zurückbringen musste, hatte ich keine Gelegenheit Fotos von der fertigen Lösung anzufertigen. Die Fotos werde ich dann, bei der nächsten Ausfahrt anfertigen bzw. bei einer Roomtour, also genaueren Vorstellung von Cookie nachreichen. Zudem muss ich selbst noch einmal Hand anlegen.

Eigene Anpassungen noch notwendig

Nach dem Umbau durch die Tischlerei, sind noch kleinere Anpassungen notwendig, die ich aber aus Kostengründen selbst durchführen werde. Als ich Cookie beim Tischler abgeholt habe, ist direkt aufgefallen, dass die Schubladen zu leicht auffahren und sich während der Fahrt öffnen. Hier werde ich noch eine Verriegelung für den Fahrbetrieb anbringen müssen. Im Moment sind dies Kleider-Klemmstangen, die die Schubladen gegenseitig sperren. Nur als Notlösung, denn irgendwann könnte zwischen den Sitzbänken auch mal ein Fahrradtransport notwendig werden.

Beim Öffnen der Schubladen passiert es zumindest mit leeren Euroboxen, dass diese unter Umständen nach hinten rutschen und nicht mit der Schublade rausfahren. Hier wird eine Antirutschmatte denke ich bereits Abhilfe schaffen. Um während des Bett-Modus an die mittlere Eurobox zu kommen, muss ich im Moment beide Klappen öffnen. Eigentlich nicht weiter schlimm, denn das Polster muss ich sowieso komplett wegnehmen, um die Klappen öffnen zu können. Sollte sich das jedoch als störend herausstellen, werde ich die Deckel noch entsprechend modifizieren müssen.

Die Gestellaufnahme für den Schwenkarm ist an der Tischplatte mittig montiert, so hätte ich das wahrscheinlich auch gemacht. Ich vermute aber, dass bei der Benutzung des Tisches der Bewegungsspielraum und die Position des Tisches sich nicht weit genug in den Innenraum verstellen lassen wird. Auch hier wird sich die Alltagstauglichkeit zeigen, ob dem so ist und es wirklich stört. Gegebenenfalls werde ich die Aufnahmeplatte an den Rand der Tischplatte umsetzen, was unter Umständen jedoch dazu führt, dass Tisch wackelig wird und zu sehr wippt. Hierfür würde ich dann einen leicht abnehmbaren Stützfuß benötigen, ich habe hier schon einen entsprechenden Fuß im Hinterkopf, aber der Alltagsbetreib wird aufdecken, ob das Notwendig sein wird.

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